Zwischenpräsentation Generalverkehrskonzept St.Pölten:

Erste Zahlen belegen, dass KFZ-Verkehr reduziert werden muss

Anzahl der Einpendler macht St. Pölten stark zu schaffen – die Landeshauptstadt muss zur Wohnstadt werden, denn wer hier wohnt fährt auch tendenziell eher öffentlich. Am vergangenen Mittwoch, 20. März, gab es mit der ersten Präsentation von Punkten aus dem Generalverkehrskonzept der Stadt St. Pölten und weiteren Einbringungsmöglichkeiten seitens der Bevölkerung eine Art Startschuss zur Diskussion rund um den weiteren Weg der Stadt St. Pölten in Sachen Verkehr. „Uns ist dabei besonders wichtig St. Pölten noch lebenswerter zu machen. Wir dürfen uns bei den Maßnahmen jedoch nicht nur auf verkehrspolitische Aktionen versteifen, sondern müssen das große Ganze sehen. So muss St. Pölten zum Beispiel als Wohnort attraktiver werden und Zuzug forciert werden“, so der designierte VP-Stadtrat MMag. Markus Krempl und VP-Gemeinderätin Ing. Christina Veit. Die erste Ergebnisse des Generalverkehrskonzept für St. Pölten, die vom Institut „Rosinak & Partner“ in Zusammenarbeit mit der TU Wien präsentierten Zwischenergebnisse erarbeitet wurden zeigen auf, was geschehen muss: KFZ-Verkehr reduzieren, Radverkehr fördern, Fußwege attraktivieren sowie die Bevorrangung des öffentlichen Verkehrs. Ein großer Brocken an Arbeit für die nächsten Jahre. „Die zwischenzeitlich präsentierten Empfehlungen sind ein klarer Arbeitsauftrag für die nächsten Jahre: der Anteil an Rad-, Fuß- und öffentlicher Verkehr muss eindeutig erhöht werden, bauliche Maßnahmen (Busspuren, Radfahrstraßen, …) sind genauso unablässig wie bewusstseinsbildende Maßnahmen, ein enormer Arbeitsauftrag für die nächsten Jahre“, so Krempl. Verkehrspolitische Maßnahmen, die greifen Die vorgestellten Zahlen zeigen, dass es einen signifikanten Knick im motorisierten Individualverkehr (MIV) gibt. „Während ohnehin schon 55 Prozent der Bevölkerung bei Wegen von 3 bis 5km auf Motorenkraft setzen, sind das bei Wegen von 5 bis 10km sogar schon 67 Prozent. Diese Wegstrecke wäre jedoch ohne weiteres auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, wenn denn ein attraktives Angebot bestehen würde“, erklärt Christina Veit. (Anm.: Zahlen beziehen sich auf Fahrten als Fahrer, nicht als Mitfahrer) Weiters haben die Erhebungen gezeigt, dass St. Pölten auch im Vergleich der Städte trauriger Spitzenreiter ist. Während Innsbruck schon 2002 und Salzburg 2004 38 Prozent MIV-Anteil hatten steht St. Pölten circa 10 Jahre danach bei 48 Prozent MIV-Anteil. „In dieser ersten Präsentation wurden auch erste Vorschläge eingebracht, die man diskutieren muss. So wird zum Beispiel eine neue LUP-Linie angedacht. Dieser ‚Schnellbus‘ soll dann den Norden und den Süden der Stadt verbinden. Wir müssen über diese Vorschläge diskutieren und gemeinsam eine Lösung finden“, so Krempl. Erschreckendes Detail am Rande: die „Ausweichroute“ für viele Tagespendler über Harland und Stattersdorf führt dazu, dass die Verkehrsbelastung auf der Stattersdorfer Hauptstraße immer mehr zunimmt: „Die derzeitige Verkehrsbelastung ist vergleichbar mit den Belastungszahlen auf der S33. An einem normalen Arbeitstag fahren auf der Stattersdorfer Hauptstraße 25.500 KFZ. Kurz vor dem Knoten St. Pölten S33 mit A1 fahren täglich 26.000 KFZ. Diese Ausweichrouten sind eine enorme Belastung für die Bevölkerung in den Ortsteilen“, so GR Ing. Christina Veit. St. Pölten zur Wohnstadt machen Gezeigt hat sich auch, dass vor allem viele Pendler mit ihren Wägen in die Stadt einpendeln. „Wir sind froh darüber, dass es in St. Pölten so viele Arbeitsplätze gibt. Es muss dennoch danach gefragt werden, wie es sein kann, dass die Menschen zwar hier arbeiten, aber nicht wohnen wollen. Wenn wir St. Pölten zur Wohnstadt machen und den Zuzug gezielt forcieren, kann der Verkehr ebenso – und zwar nachhaltig – beruhigt werden“, denkt Krempl weiter.