Der St. Pöltner Gemeinderat hat gestern parteiübergreifend die Forderung nach dem Einsatz von Akkuzügen auf der Kremserbahn, die von der Volkspartei erhoben wurde, unterstützt. Zwar erfuhr in gewohnter Art und Weise nicht der VP-Antrag die Unterstützung der Mehrheit, sondern jener der SPÖ, „aber abseits der parteipolitischen Spielchen der Mehrheitsfraktion war man sich einig. Wenn schon die Elektrifizierung der Strecke verschoben wird, so erhöht dieser Beschluss zumindest den Druck auf die ÖBB, die für 2028 zugesagten modernen Akkuzüge auch wirklich auf der Strecke von St. Pölten nach Krems und weiter ins Kamptal einzusetzen. Denn auch wenn modernes Zugmaterial bestellt ist, heißt das nicht, dass es immer geliefert wird“, so VP-Klubobmann Florian Krumböck, der an den Fall der Franz-Josefs-Bahn erinnert. Dort wurde vor einigen Jahren Cityjet-Material nach Vorarlberg abgezogen und auch der Versuch unternommen, zugesagte Doppelstock-Wägen im Westen der Republik einzusetzen. Auch die Akkuzüge sollten ursprünglich schon 2026/27 auf der Kremserbahn unterwegs sein.
Zweigleisige Ausbauten werden entscheidend sein
Krumböck machte sich in der Diskussion dafür stark, die Elektrifizierung nicht losgelöst von anderen Bauprojekten zu betrachten. „Der zweigleisige Ausbau zwischen Herzogenburg und St. Pölten sowie zwischen Tulln und Tullnerfeld wird entscheidend für den Ausbau der Angebote im Zentralraum sein. Nur so können echte Kapazitätssteigerungen im Personen- und Güterverkehr umgesetzt werden“, erklärt Krumböck im Verweis auf eine Anfrage, die er als Bundesrat an Ministerin Gewessler gestellt hat. Sie ließ schon 2022 in ihrer Beantwortung wissen: „Eine Angebotsausweitung im Personennahverkehr, sowohl in der Relation St. Pölten – Krems als auch in der Relation St. Pölten – Tulln, ist nur mit einem zweigleisigen Ausbau zwischen Herzogenburg und St. Pölten und zwischen Tulln und Tullnerfeld möglich.“
„Während der Ausbau der Strecke nach Herzogenburg zumindest weiterhin im Rahmenplan abgebildet ist, findet sich für den Ausbau Tulln - Tullnerfeld weiterhin nur ein Planungsbudget im Rahmenplan. Es ist an der Zeit für den Minister hier für Klarheit im Fahrplan zu sorgen, sicherzustellen, dass die Pläne nicht aufs Abstellgleis gestellt werden bzw. das Projekt in Tulln endlich auf Schiene zu bringen", fordert Krumböck.