Am heutigen Tag der Jugend üben die türkisen Jugendvertreter in der Landeshauptstadt Kritik an der Stadtführung. Gemeinderat Florian Krumböck und JVP-Obmann Karl Prochaska stößt dabei vor allem die Planlosigkeit sauer auf. „Der letzte ‚Jugendentwicklungsplan‘ stammt aus dem Jahr 2005. Wir sprechen von einer Zeit vor Smartphones, TikTok, Snapchat und Instagram. Wir sprechen aber auch von 15 Jahren, in denen sich die Bedürfnisse der Jugendlichen in der Stadt mehrmals geändert und wir verschiedenste Jugendkulturen kommen und gehen gesehen haben. Für eine Landeshauptstadt ist das blamabel“, so Prochaska.
2005 wurde im Projekt „Limelight“ noch zu „Tagen der Revolution“ aufgerufen, an denen sich Jugendliche mit ihren Ideen einbringen konnten. Schon wenige Jahre danach gab es Kritik der beteiligten, dass die Ergebnisse der elf Arbeitsgruppen schubladisiert wurden. „Es ist Zeit für eine Neuaufstellung. Wir brauchen einen ‚Masterplan Jugend‘, der aktuelle Bedürfnisse und Sorgen aufgreift, aber auch neue Chancen für die St. Pöltner Jugendlichen schafft. Wir sprechen hier nicht nur von Freizeitgestaltung und Fortgehen, sondern auch von Bildung, Gesundheit, Kunst und Kultur und anderen Entfaltungsmöglichkeiten“, fordert der VP-Mandatar.
Aktualisierung scheiterte zuletzt an Nein der Stadtführung
Die Erneuerung des Plans inklusive Befragung von Jugendlichen und Einbindung aller Jugendorganisationen stand in der Vergangenheit schon auf der Agenda. „Als SPÖ-Gemeinderätin Nika Haydn noch Jugendgemeinderätin war und wir parteiübergreifend in der Jugendplattform zusammengearbeitet haben, waren wir uns einig, dass es eine Aktualisierung braucht. Es gab dazu sogar schon Termine in der FH St. Pölten, um über eine Befragung durch Studierende zu sprechen. Gescheitert ist das damals an wenigen Tausend Euro, die der Bürgermeister nicht investierten wollte“, berichtet Krumböck, der damals als JVP-Obmann in der Jugendplattform tätig war. Nach dem Ausscheiden von Haydn wurde auch bald darauf die Jugendplattform eingestellt.